Derzeit warnen vermehrt angebliche „Experten“ in den verschiedensten Medien vor einer drohenden Immobilienblase. Auch viele unserer Kunden fragen nach, ob Gefahr besteht. In diesem Beitrag erklären wir, warum die Panikmache – wie fast immer – eine Halbwahrheit ist.
Anleger vertrauen auf Immobilieneigentum
Richtig ist: die Nachfrage nach Immobilieneigentum ist seit Bankenkrise, Eurokrise und Staatenkrise stark gestiegen. Vor allem in Ballungszentren verzeichnen Makler, Bauträger und Privatisierer von Wohneigentum einen sprunghaften Nachfrageanstieg.
Der ganz normale Marktmechanismus von Angebot und Nachfrage hat dazu geführt, dass die Preise für Immobilien in gefragten Lagen mit gestiegen sind. Dies war zuletzt erkennbar am Beispiel von Immobilien in Berlin, Stuttgart, Nürnberg und auch bei vielen Immobilien in Leipzig erkennbar.
Teure Immobilien kein gesamtdeutscher Trend
Falsch ist: der Nachfrage- und Preisanstieg für Immobilieneigentum ist kein gesamtdeutscher Trend, sondern beschränkt sich auf einige wenige Standorte. Dabei handelt es sich insbesondere um Städte und Lagen in denen auch ohne Krise der Preis für Immobilieneigentum seit vielen Jahren gewachsen wäre. Zum Beispiel
- Berlin-Mitte und Charlottenburg,
- Nürnberg-Sebald- und Maxvorstadt, oder
- Hamburg-Harvestehude.
Der Preisanstieg in diesen Stadtteilen resultiert allerdings nicht aus einer Spekulationsblase, erzeugt durch Anleger, sondern durch ganz normalen Bevölkerungsanstieg bei gleich bleibendem Angebot. Nur in absoluten Szenelagen, wie etwa Berlin-Friedrichshain, kommt ein Spekulationspreis on Top.
Daraus resultiert, dass für eine Immobilie die zu einem durchschnittlichen Marktpreis in einer guten Lage angeboten wird, fast nie zu viel gezahlt wird. Denn der Preis wird bei Rückgang der Gesamtnachfrage nicht sinken da dieser nicht durch Immobilienspekulation verursacht ist.
Wen betrifft eine Immobilienblase überhaupt?
Selbst wenn tatsächlich eine Immobilienblase droht, sollten sich Anleger darüber Gedanken machen, ob sie dadurch betroffen sind. Denn eine Immobilie ist immer als langfristige Geldanlage, zum Beispiel über mindestens 10, 15 oder 20 Jahre zu sehen. Platzt nun eine mögliche Blase, so wirkt sich diese nur über einen Zeitraum von wenigen Jahren aus.
Genau dieses Phänomen war im Zeitraum von 2007 bis 2013 zu beobachten, denn heute liegen die durchschnittlichen Marktpreise wieder über denen vom 2007.
Im Zeitraum dazwischen konnten Kapitalanleger absolut akzeptable Renditen durch Mieteinkünfte erzielen und mussten lediglich ihren geplanten Immobilienverkauf um einige Jahre verschieben.
Das bedeutet, dass eine Immobilienblase im schlimmsten Fall nur diejenigen trifft, die ihr Objekt aus Not zwangsverkaufen müssen – und wer dies befürchtet, sollte ohnehin keine Immobilie kaufen.
Hinweis für Immobilienkäufer:
Achten sie darauf, auch bei den aktuell günstigen Zinsen, genügend zu tilgen! Immobilienkredite sind häufig auf 10 bis 15 Jahre festgeschrieben. Wer wenig bis gar nicht tilgt, kann bei der Anschlussfinanzierung und den dann geltenden Zinsen Probleme bekommen, sofern sich die Einnahmen/ das Gehalt negativ entwickelt haben.
Immobilieneigentum wächst nur über einen längeren Zeitraum nachhaltig im Wert. Das war schon immer so und wird immer so bleiben. Also keine Panik.