Die Bedeutung einer Stadt kann man an vielen Indikatoren messen: wirtschaftlicher Erfolg, Bekanntheit, Attraktivität, Präsenz in den Medien oder Verkehrsanbindung. In den Neuen Bundesländern ist es in dieser Hinsicht um viele Zentren ruhig.
Doch eine Stadt sticht besonders hervor und bildet in Bezug auf wirtschaftliche, infrastrukturelle und kulturelle Entwicklung die große Ausnahme: Leipzig.
Obwohl kein politisches Zentrum, ist die Stadt in Nordsachsen doch zu einer Metropole mit überregionaler Bedeutung herangewachsen. Davon auch betroffen ist der Wohnungsmarkt in Leipzig. Und das mit allen positiven und negativen Auswirkungen.
Laut der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) ist Leipzig die Stadt mit der höchsten Wohnzufriedenheit in Deutschland. Ein Ergebnis, das doch überrascht, galt die größte Stadt Sachsens doch lange als graue Eminenz im Osten. Bilder von kilometerlangen Straßenzügen mit farblosen und halb zerfallenen Häusern hatten viele vor Augen, wenn sie an diese Stadt dachten.
Doch nach der politischen Wende 1990 stellte Leipzig ein enormes Sanierungsprogramm auf die Beine, das vor allem auf die Sicherung und Wiederherstellung der breit angelegten Gründerzeitviertel abzielte.
Bis Ende 2012 flossen so knapp 2,2 Mrd. EUR in die Sanierungsgebiete und in die Wohnungsbauförderung. Das Ergebnis kann sich allerdings sehen lassen! So sehr, dass Investoren Schlange stehen. Denn der Wohnungsbedarf wächst.
Entwicklung des Wohnungsmarktes
Zwischen den Jahren 2000 und 2010 halbierte sich der Wohnungsleerstand in Leipzig von 22 Prozent auf 10,5 Prozent. Derzeit stehen noch rund 34.000 Wohnungen leer, ca. 80 Prozent davon sind allerdings nicht bewohnbar und damit nicht marktaktiv. Dazu sprießen
- Einkaufszentren wie das Nova Eventis als eines der größten Shoppingcenter Deutschlands,
- neue Attraktionen wie das Gondwanaland im Leipziger Zoo sowie
- ambitionierte Infrastrukturprojekte wie der City-Tunnel oder
- der Flughafen mit dem zweitgrößten Frachtaufkommen nach Frankfurt a. M. wie Pilze aus dem Boden und ziehen damit Investoren und neue Einwohner gleichermaßen an.
Einen Bevölkerungszuwachs von fast 11.000 Einwohnern verzeichnete die Stadt allein im Jahr 2012.
Die Folge: die Mieten steigen überdurchschnittlich schnell.
- Lag der durchschnittliche Mietpreis im Jahr 2011 bei rund 5,00 EUR je m²,
- liegt er heute schon bei fast 6,00 EUR pro m².
- In Spitzenlagen werden zum Teil bereits Kaltmieten bis zu 9,50 EUR pro m² verlangt.
Im nächsten Jahr wird sogar ein weiterer Preissprung von 7 Prozent erwartet. Die Kaufpreise steigen noch rasanter, um 10 Prozent geht es jedes Jahr nach oben. Viele alteingesessene Bewohner der beliebten Stadtviertel fühlen sich daher bedroht und sprechen schon von Gentrifizierung, wie das Magazin „Der Spiegel“ zuletzt berichtete. Doch drohen Leipzig tatsächlich Münchner Verhältnisse?
Entwickelt sich Leipzigs Immobilienmarkt zu rasant?
Dass Mieten bei Investitionen steigen und dass Bewohner von steigenden Mieten nicht besonders begeistert sind, ist kein Geheimnis. Dennoch sind die Entwicklungen auf dem Leipziger Wohnungsmarkt nichts Außergewöhnliches. Jahrelang litt die Stadt unter Bevölkerungsschwund. Eine Stadt mit Wohnraum für weit über 650.000 Menschen hatte 1999 nicht einmal 490.000 Einwohner. Wohnraum verfiel und die Bautätigkeiten lagen brach. Nun stabilisiert sich der Wohnungsmarkt allerdings wieder, und wenn Mieten steigen, lohnt es sich zu investieren. Die Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt in Leipzig sind daher eher als Niveauanpassung zu verstehen.
Und bei den Preis- und Mietentwicklungen gibt es durchaus noch Spielraum nach oben, obwohl Leipzigs Immobilien schon heute zu den rentabelsten in ganz Deutschland gehören.
Erfahren sie mehr über Immobilien als Kapitalanlage in Leipzig in unserer Standortanalyse.