Was ist ein variables Darlehen?
Es wird variabel genannt, da keine festen Sollzinsen auf den Kreditnehmer zukommen. Der zu zahlende Zinssatz wird in regelmäßigen Abständen an den aktuellen Zinsmarkt bzw. den Euribor (Euro Interbank Offered Rate) angepasst.
Dieser folgt dem Leitzinssatz der Europäischen Zentralbank. Eine Finanzierungsform, die sich besonders für eine kurzfristige Baufinanzierungen / Finanzierung einer Eigentumswohnung eignet.
Alle drei bis sechs Monate muss sich der Kreditnehmer darauf einstellen, dass die Zinsen an den Euribor angepasst werden.
Wer ein variables Darlehen abschließt, weiß also nicht genau, wie hoch die zu zahlenden Zinssätze während der Laufzeit des Kredits sein werden. Es gilt, die Vor- und Nachteile genau abzuwägen.
- Fällt beispielsweise der Euribor, können Sie sehr schnell davon profitieren. Sobald die nächste Zinsanpassung vorgenommen wird, vergünstigt sich Ihr Darlehen.
- Ebenso kann der Kredit ohne Vorfälligkeitsentschädigungen gekündigt werden.
- Steigen die Geldmarktzinsen jedoch, wird auch Ihre monatliche Rate höher ausfallen.
Um die Risiken einzudämmen, ist es möglich, im Voraus eine Zinsobergrenze festzulegen, die im schlimmsten Fall greifen kann (siehe: Cap-Darlehen).
Nachteil des variablen Darlehens
Das sogenannte Zinscap ist nicht kostenfrei, sondern muss für etwa zwei bis 3 Prozent der Kreditsumme gekauft werden. Greift die Zinsobergrenze, wird das Darlehen automatisch in einen klassischen Kredit mit festen Tilgungssummen verwandelt. Das hohe Zinsniveau bleibt in diesem Fall jedoch bis zum Ende der Kreditlaufzeit bestehen.
Entscheiden Sie sich für diese Form des Kredites, sollten Sie sich der Kosten und Risiken bewusst sein. Viele Banken bieten variable Darlehen als Ergänzung zu klassischen Krediten an. Besonders für kurzfristige Immobilienfinanzierung ist dieser Kredit jedoch durchaus lohnenswert.
Ein gewisses Verständnis für Entwicklungen des europäischen Geldmarktes sind jedoch zu empfehlen, um nicht von plötzlichen Zinssteigerungen überrascht zu werden.