Immobilien stehen bei Anlegern hoch im Kurs. Der Grund dafür ist ein einfach: Immobilien – und hier vor allem Wohnimmobilien – sind sichere und rentable Geldanlagen und garantieren die Altersvorsorge.

Die Investitionslust der Deutschen in Immobilien trägt somit auch den Wohnungsbau in Deutschland, der seit drei Jahren boomt.

Wohnungsbau in Deutschland
Wohnungsbau in Deutschland

Das Vermögensbarometer 2013 des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands bestätigte erst kürzlich wieder, wie gern die Deutschen in das eigene Wohneigentum investieren.

  • Demnach bezeichneten 50 Prozent der Befragten das Eigenheim als beste Anlageform für den Vermögensaufbau, das sind fünf Prozent mehr als im Vorjahr.
  • Aber auch Objekte zum Vermieten erfreuen sich wachsender Beliebtheit, 37 Prozent der Deutschen planen den Erwerb von Mietobjekten. Das ist sogar ein Zuwachs von 17 Prozentpunkten.

Die niedrigen Zinsen, unsichere bzw. unrentable Alternativanlage und der konjunkturelle Aufschwung beflügeln die Immobilienwirtschaft zusätzlich. Allerdings wissen viele Anleger nicht, wie es überhaupt um den Wohnungsbau in Deutschland steht. Für uns Grund genug, die Bautätigkeit in Deutschland unter die Lupe zu nehmen.

Wohnungsmangel durch zu wenig Neubauten

Die Renditen, die Investoren für Kapitalanlagen in Immobilien derzeit erwarten können, sind sehr hoch. Das liegt auch am Wohnungsmangel in Deutschland. Denn nach einer zehnjährigen Talfahrt steigt die Zahl der Wohnungsneubauten erst seit drei Jahren wieder kontinuierlich an.

„Wir haben in den vergangenen Jahren einfach zu wenig Wohnungen gebaut“, gab Matthias Metz, Vorstandsvorsitzender der Bausparkasse Schwäbisch Hall AG, in einem Interview mit dem Handelsblatt zu.

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Gerade einmal 136.518 Wohnungen wurden im Jahr 2009 fertiggestellt, laut einer 2012 erhobenen Studie der Landesbausparkassen (LBS) werden allerdings bis zum Jahr 2020 jährlich 300.000 Wohneinheiten benötigt. Im Jahr 2010 kehrte sich der zehnjährige Abwärtstrend im Bereich Wohnungsbau um. 2012 wurden 239.500 Wohnungsneubauten genehmigt, 5,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Und der Trend setzt sich fort. Denn allein im ersten Halbjahr 2013 genehmigten die Bauämter bereits 124.876 neue Wohngebäude, das ist eine Steigerung von 9,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Mehr Mehrfamilienhäuser als Einfamilienhäuser

Entwicklung des Wohnungsbau in Deutschland
Entwicklung des Wohnungsbau in Deutschland

In den Alten Bundesländern wurde 2012 mit 171.170 Wohneinheiten bedeutend mehr gebaut als in den Neuen mit 29.296, dafür verzeichneten Letztere mit 14,7 Prozent einen deutlich größeren Zuwachs als Westdeutschland mit 8,6 Prozent. Betrachtet man die Gebäudearten, verhält es sich ähnlich. Auch hier legten die Neuen Bundesländer kräftig zu,

  • bei Ein- und Zweifamilienhäuser um über 12 Prozent (Alte Bundesländer: 1,8 Prozent) und
  • bei den Mehrfamilienhäusern um fast 22 Prozent (Alte Bundesländer: 15 Prozent).

Mehrfamilienhäuser sind ganz klar die Favoriten unter den Neubauten. Über 52.000 Wohngebäude mit drei oder mehr Wohnungen wurden laut Statistischem Bundesamt allein im ersten Halbjahr 2013 genehmigt. Danach folgen

  • Einfamilienhäuser mit 44.734 Genehmigungen und als Letztes
  • Zweifamilienhäuser mit 10.092 Genehmigungen.

Der Ausweg aus dem Wohnungsmangel scheint damit auf dem ersten Blick eingeleitet und die ersten Stimmen sprechen bereits von einer Immobilienblase in Deutschland.

Zahl der Wohnungsfertigstellungen genügt nicht

„Dennoch kommen immer noch zu wenig neue Wohnungen auf den Markt. Die Politik kann sich also nicht entspannt zurücklehnen“, so Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes.

Denn die Baugenehmigungen stiegen zwischen 2012 und 2013 zwar um 15,4 Prozent, die Fertigstellungen allerdings nur um 9,5 Prozent. Damit seinen laut Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes die Rückstände der letzten Jahre bei Weitem noch nicht aufgeholt.

Auch der Deutsche Mieterbund wirft der Politik eine verfehlte Wohnungsbauförderung vor und fordert die Subventionierung von Neubauten mit mindestens zehn Milliarden Euro jährlich.

Bis zum Jahr 2025 fehlten ansonsten eine Million Wohnungen, prognostizierte Franz-Georg Rips, Präsident des Deutschen Mieterbundes. Die Bundesvereinigung Bauwirtschaft fordert zudem die Schaffung steuerlicher Anreize für den Wohnungsneubau. Vor der möglichen Einführung einer Mietpreisbremse warnt die Vereinigung der Baubetriebe sogar vehement, denn diese würde Investoren ganz verschrecken.

Die Politik reagiert jedenfalls. SPD und CDU planen in Berlin ein umfassendes Wohnungsneubauprojekt, um den Wohnungsmangel abzuschwächen. Über eine Milliarde Euro sollen dafür in den kommenden fünf Jahren investiert werden. Damit ist es das ehrgeizigste Wohnungsprojekt des Landes. Auch andere Bundesländer kündigten an, den Wohnungsbau in den nächsten Jahren kräftiger zu fördern.

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